Silsile

Silsile ist eine geistige „goldene“ Kette der Kraftübertragung, die in allen Tarikats (Sufi-Ordensgemeinschaften) eine zentrale Rolle spielt. Durch sie gewinnen die Ordensgründer – durch eine rückwärts gebildete Rekonstruktion bis zum Propheten Mohammed – ihre Autorität.

Ahmed Hüsâmeddin Dagestânî wurde im Nordkaukasus, in Dagestan, in der Stadt Rükkal geboren. Er wuchs in der Region Hicaz auf und seine Präsenz findet sich in ganz Anatolien (Sivrihisar, Ankara, Bursa und Istanbul). Ahmed Efendi stammte aus der 27. Generation der Familie des Propheten. Er trug den Ehrentitel Seyyid, Efendi lebte in der letzten Periode des osmanischen Reiches und war Großmeister des Naqshbandi-Mujaddidi Sufi Ordens.

AHMED HÜSÂMEDDİN DAĞISTANÎ’

 1847 – 1925

Ahmed Celâleddin Baykara Dede wurde in der Stadt Gallipoli, in eine Mevlevi-Dynastie hineingeboren. Er war Mevlevi Scheich, Dichter, Neyzen und Mesnevihan. Er gilt als eine der wichtigsten Quellen für die Überlieferung der Kultur und Geschichte der Mevlevis im 19. und 20 Jhdt.. Dede übernahm zwei Jahre lang die Leitung der Mevlevihane in Üsküdar und danach stand er der Galata Mevlevihane in Istanbul vor, wo er als letzter Şeyh, bis zur Schließung der Loge im Jahr 1925 blieb.

Ahmed Celâleddin Baykara Dede

1853 – 1946

Fazıl Güven wurde in Kütahya geboren, war ausgebildet als Religionsgelehrter und hatte den Beruf des Imams. Er spielte die Violine und eine seiner Fähigkeiten war es, den Qur´an auswendig zu können. Auch das Mesnevi Rumis hatte er studiert. Er war ein verwirklichter Sufimeister, Schüler von Ahmed Hüsameddin Efendi und der erste Meister von R.Oruç Güvenç.

Fazıl Güven

Ziyâ Kuldur Efendi
war Şeyh des Sa´dî Ordensweges und hatte die Lehrerlaubnis für vier weitere Tarikats: Kâdirî, Rufâ´î, Uşşâkî, Bektâşî. Oruç Güvenç erhielt von Ziya Efendi die Lehrerlaubnis für alle fünf genannten Tarikats (Ordenswege).

Ziyâ Kuldur Efendi

Turgut Baba war der letzte Schüler des letzten Großmeister Ahmed Celâleddîn Dede, des Galata Mevlevi Hane. Im Zentrum seiner Lehre stand die Philosopie der Einheit (Vahdet-i vücûd) und die Einheit aller Religionen. Turgut Baba wuchs in der Nähe der Kaaba auf und beherrschte fließend Arabisch, Französisch, Türkisch, Englisch und Persisch. Neben dem Tasavvuf studierte er sowohl östliche Exegeten, wie westlich philosophische Ansätze und stand der ´Ishraqi´ Philosophie nahe.

Turgut Söylemzoglu Baba

Dr. Rahmi Oruç Güvenç wurde am 28. Juli 1948 in der Westtürkei, in Tavşanlı geboren und traf seinen ersten Meister Fazıl Güven im Alter von ca. dreizehn Jahren. Mit Fazıl Bey verbrachte Oruç sechs gemeinsame Jahre bis zu dessen Übergang in die andere Welt. Sein zweiter Meister wurde dann Turgut Baba, den er in seinen fortgeschrittenen Lebensjahren in Istanbul kennenlernte, regelmäßig besuchte und zwei Jahre bei ihm lebte. Durch einen Traum geleitet lernt Oruç Güvenç den Sa´dî- Meister Ziyâ Efendi kennen, von dem er auch die Lehrbefugnis für die Tarikats: Sa´dî, Uşşâkî, Bektaşî, Kâdirî und Rufâ´î übertragen bekam. Weiters erhielt Oruç Bey über Abdurrahman Yünel die Lehrerlaubnis des Mevlevî Ordensweges.

Dr. Rahmi Oruç Güvenç

1948 – 2017